Grüne Oase statt grauer Energie
Aus bestehenden Werten das meiste rauszuholen, war das tägliche Geschäft hinter den Fassaden des UBS-Geschäftssitzes am Basler Aeschenplatz. Auch beim Umbau setzen die Entwickler auf Wertschöpfung und lassen sich von den baulichen Qualitäten des einstigen Bankgebäudes leiten.
Ziel des im Herbst 2023 zum Abschluss gebrachten Studienwettbewerbs war es, die bislang ausschliesslich als Bürogebäude genutzte Liegenschaft in einen multifunktionalen, lebendigen Stadtbaustein zu transformieren, der sich mit dem angrenzenden urbanen Gefüge unweit des Hauptbahnhofs vernetzt.
Sieben Architekturbüros reichten im September ihre finalen Entwürfe ein. Der Gewinnervorschlag stammt vom Projektteam, das sich aus den zwei Unternehmen Staufer & Hasler Architekten AG (Frauenfeld) und Graser Troxler Architekten (Zürich) zusammensetzt.
Mit seinem Entwurf «In den Gärten» entwickelte das Siegerteam einen klaren und einfachen Ansatz. Die Divise: Statt alles neu zu denken, verfolgt die Umgestaltung des zwei Fussballfelder grossen Areals ein konsequentes «Weiterbauen». Damit unterstreicht die Anlagestiftung ihre Bemühungen, sorgsam mit bestehenden Ressourcen umzugehen.
Der markante Bürobau am Aeschenplatz bleibt grösstenteils erhalten und wird zusätzlich um drei Etagen aufgestockt. Zwischen Dachgärten entsteht ein ausgewogener Wohnungsmix mit unterschiedlichen Typologien, unterteilt in Stockwerkeigentum, preisgünstige Mietwohnungen und Clusterwohnungen.
Herzstück des Projekts bleibt das lichtdurchflutete Foyer, das über die Hauptstrasse zugänglich ist. Gemäss Entwurf wird es zu einem öffentlichen Palmenhaus mit Bar umgestaltet und darf sich zu einem attraktiven Anziehungspunkt für die Basler Bevölkerung entwickeln.
Der Entscheid für das Siegerprojekt entstand nicht nur aus einer zeitgemässen Diskussion um Nachhaltigkeit, sondern bezieht auch soziale und städteräumliche Überlegungen mit ein. Statt eine Stadt mit neuer Architektur zu überschreiben, gilt es für die Entwickler mehr denn je, die bestehende Umwelt und Zeitzeugen als Identität stiftende Teile zu respektieren.
Bis zur geplanten Fertigstellung 2030 entwickelt Seraina Invest ein Paradebeispiel für den zukunftsweisenden Umgang mit Bestand und zur Minimierung grauer Energie. Des Weiteren können die Büroräumlichkeiten zur Zwischennutzung optimal genutzt werden.
Das Bebauungsplanverfahren läuft und wird voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein. Bis zum Baubeginn 2028 können bestehende Büroflächen weiterhin über die Vermarktungsplattform oh-ffice.ch gemietet werden.
